Dienstag, 8. Januar 2013

Meine Vorgeschichte


Ich will euch nicht langweilen aber ein bisschen solltet ihr schon über mich wissen um halbwegs einschätzen zu können was in den letzten 16 Monaten passiert ist.

Es war ein Mal…
…im Sommer 1979. Da habe ich „richtig“ mit dem rauchen angefangen und damit meine ich auf Lunge.

Innerhalb kurzer Zeit war ich schon bei einem Tageskonsum von 15-20 Zigaretten pro Tag. An Wochenenden und auf Partys natürlich deutlich mehr.
Im Laufe der Jahre wurden es einige mehr, nach über 30 Jahren waren es 25-30 Stück pro Tag.
Ein gezogener Zahn, eine schwere Erkältung, Fieber - all das hat mich in den Jahren nicht vom rauchen abgehalten.
Diverse Versuche aufzuhören gab es trotzdem: Akkupunktur, Nikotin-Pflaster, Nikotin-Kaugummi und sogar Hand auflegen. Geholfen hat nix.
Die Zigarettenmenge blieb gleich und der Raucherhusten wurde immer schlimmer. Aufhören konnte ich trotzdem nicht.

Das Wunder beginnt

Dass ich mal mit dem rauchen aufhören würde, hatte ich inzwischen aufgegeben. Keine Chance.
Am 01.09.2011, 13 Uhr, treffe ich mich mit einem Freund zum Mittagessen. Nach dem Essen holt er so ein merkwürdiges Teil aus seiner Jackentasche, sah aus wie ein Kugelschreiber. Da nimmt er dieses Teil in den Mund und plötzlich bläst er Rauch aus. "Was ist das denn?" war meine spontane Frage. Er klärte mich auf.
Was ich da sah war eine eGo-T, eine E-Zigarette. Ich ließ mir erklären wie das alles funktioniert und noch am selben Tag war ich stolzer Besitzer einer eGo-T in schwarz inkl. diverser Liquids (so heißt die Flüssigkeit die verdampft wird) mit unterschiedlichen Nikotinstärken zwischen 11 und 18 mg/ml, wobei die 11 mg ungefähr einer Camel entsprechen sollten.

Anfängerfehler

Natürlich habe ich an diesem Tag diverse Male gedampft, aber so einfach geht das mit dem aufhören natürlich nicht also habe ich auch weiterhin geraucht. Am nächsten Tag ging so einiges schief. Ständig Liquid im Mund und auch Liquid an der Schnittstelle zwischen Verdampfer und Akku. Am Abend war ich total frustriert. Tag 3 und 4 folgten (ein Wochenende) komplett ohne dampfen, dafür umso mehr Zigaretten.

Das Video

Montag, der 5. Tag. Es kann doch nicht sein, dass andere damit klar kommen und ich nicht. Also Dr. Google zu Rate gezogen. Und da bin ich zufällig bei youtube auf ein Video gestoßen mit dem Titel: "eGo-T "sifft" nicht mehr!" 
4 Minuten sehe ich einem Mann beim dampfen zu. Nein, sagte ich zu mir, so einfach kann das nicht sein.
Kurz darauf nahm ich diese Aussage zurück. Doch, es kann. Hört sich dramatisch an aber für mich war dieses Video das Aha-Erlebnis schlechthin.

Das "Wunder" geht weiter

Wenn man über 30 Jahre geraucht hat, selbst wenn man krank ist und diverse Versuche gescheitert sind, glaubt man kaum noch ans Aufhören. Nachdem ich also dieses Video gesehen hatte, schränkte ich an dem Tag meinen Zigarettenkonsum stark ein. 5 Stück waren es noch, die letzte am 05.09.2011 um 18 Uhr.

Es folgte der 6. Tag und ich nahm mir vor nicht mehr zu rauchen. Morgens war ganz schlimm. Keine Zigarette zum Kaffee? Geht ja gar nicht! Ich habe an dem Tag gedampft wie ein Weltmeister (für meine Verhältnisse). 11er und 14er Liquid, über drei Tanks, also über 30 Zigaretten. Heftig, aber ich habe keine Zigarette angefasst.

Als ich am nächsten Tag wach wurde, durchströmten mich Glückshormone. Ich hatte es geschafft: ein ganzer Tag ohne Zigarette. Ich lief den ganzen Tag mit einem Dauergrinsen durch die Gegend. Und so ging es auch die nächsten Tage weiter.

Zu viel Nikotin

Ich merkte allerdings sehr schnell, dass mir das dampfen nicht so gut bekam. Lag es am Liquid? Falsche Nikotinmenge? Also erst mit Wasser, dann mit Prophylenglycol  (aus der Apotheke) verlängert so ca. auf 8-9 mg. Das war schon deutlich besser. Aber nach einer Woche mischte ich noch weiter runter auf 6-7 mg. Viel besser. Ich hatte meine Nikotinstärke gefunden. Davon gönnte ich mir jeden Tag zwischen 2 und 3 Tanks.

Gesundheitliche Probleme

In dieser Zeit ging es mir so manchen Tag nicht besonders gut. Kopfschmerzen und Schwindel wurden zu Dauergästen. Als Raucher ging es mir nicht so schlecht, oder? Zu viel oder zu wenig Nikotin? Etwas weniger dampfen aber bitte nicht wieder rauchen.
Nach etwa 2-3 Wochen ging es mir langsam besser. Ich war mir sicher, das Schlimmste hinter mir zu haben.

Der Mixer

In der 3. Woche hatte ich damit begonnen, nun ging ich weiter.
Mischen, mixen, panschen was das Zeug hält.
Im 2. Monat dampfte ich nur noch selbstgemischte Liquids. Die Nikotinstärke betrug noch gut 5 mg. Gute Sache das.
In der 7. Woche eine Woche Urlaub an der Ostsee. Entspannen, ausruhen, relaxen, nachdenken und weiter experimentieren. Ich hatte natürlich meine kompletten Utensilien mitgenommen. Am Ende dieser Urlaubswoche hatte ich das perfekte Liquid mit 3 mg entwickelt.

Schritt für Schritt

Ich hatte mir anfangs vorgenommen so manches in Kauf zu nehmen wenn ich nur mit dem rauchen aufhören könnte. Nikotinstärke? Egal. Liquidmenge? Egal. Ich sagte mir immer wieder: Niemals unter Druck setzen. Einfach das machen (beim dampfen) wozu ich Lust habe. Und nun hatte mich plötzlich der Ehrgeiz gepackt. Ich hatte inzwischen mein drittes Päckchen mit Mischutensilien bekommen und so mischte ich mir Anfang November ein Liquid mit 2 mg. 2 Wochen später war es nur noch 1 mg und Anfang Dezember schließlich war ich bei 0 mg angelangt. Niemand musste mich antreiben. Das ging alles wie von alleine.

Der erste kleine „Rückfall“

Keine Zigarette! Aber nach 13 Tagen ohne Nikotin habe ich mir doch wieder etwas dazu gemischt. Keine Selbstvorwürfe. Kein Druck. So einfach ist es wohl doch nicht.

Ein etwas größerer Rückfall

Und so ging es weiter. Meistens zog ich mit 4 E-Zigaretten los. 2 befüllt mit 1 mg Liquid und 2 ohne Nikotin. Alles war gut. Bis Ende Februar 2012. Ich kann mich kaum mal an einen Albtraum erinnern aber hier hatte ich einen. Ich habe im Traum wieder mit dem rauchen angefangen. Das war so unglaublich realistisch, dass ich die Zigaretten förmlich greifen konnte. Als ich aufwachte hatte ich einen unfassbar starken Drang mir sofort eine Zigarette anzustecken. Also sofort zur Tankstelle und Zigaretten kaufen, am besten gleiche eine ganze Stange!

STOP! Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Erst Mal ruhig einatmen. Ich brauche Nikotin! Sofort! OK, kein Problem. Wozu mische ich denn selbst? 1 Minute später hatte ich mir in eine E-Zigarette ein Liquid mit 3 mg eingefüllt und jetzt wird erst mal gedampft.
Es folgen 10 Minuten Dauerdampfen! Das tat so gut.

Alles gut

Das war heftig, kam aber nie wieder vor. Seitdem dampfe ich wieder mit Nikotin. Erhöhte es sogar im Laufe der Monate wieder bis auf 4 mg. Na und? Alles ist gut.
Seit 3 Monaten reduziere ich schrittweise wieder die Nikotinmenge, allerdings nicht so schnell wie beim ersten Mal. Aktuell stehe ich bei 2 mg und damit bin ich sehr zufrieden.

Die Rückfallquote bei Ex-Rauchern liegt zwischen 90 und 95 %.

Heute ist der 08. Januar 2013 und ich habe vor genau 490 Tagen meine letzte Zigarette geraucht – und ich bin mächtig stolz drauf!
Und los geht die wilde Fahrt...

Mein erster Eintrag in meinem eigenen Blog.

Warum ein Blog?

Ich bin seit über einem Jahr in einem Forum tätig und führe dort nebenbei ein Tagebuch, allerdings in reiner Textform.
Nachdem ich nun bei YT meine ersten Videos veröffentlicht habe meinte ein Arbeitskollege, ich sollte unbedingt einen Blog haben.

Und da bin ich nun.

Und was erwartet euch bei mir?

Der Name dieses Blogs wird Programm sein. Hier dreht sich alles ums dampfen. Sagt euch nichts? Wie wäre es dann mit der E-Zigarette?

Ich werde in den nächsten Wochen und Monaten noch oft genug die E-Zigarette bzw. meine Dampfgeräte lobpreisen (oder auch mal verteufeln), werde euch alles erzählen wie ich dazu kam und vor allem dabei blieb und wie das dampfen mein Leben positiv verändert hat.

Vielleicht erzähle ich euch ab und zu auch noch von anderen Aktivitäten und Hobbys wie z.B. Bücher, Filme, Musik, Urlaub und einiges mehr.

Aber eines nach dem anderen. Als Einleitung soll das fürs Erste reichen.

Viel Spaß beim lesen...

Euer Stephan